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Pokalwahnsinn bei Blau-Weiß

„So ein Spiel hat man in den letzten Jahrzehnten hier nicht erlebt“, dies war der meistgesagte Satz nach einem denkwürdigen Pokalspiel im Stadion der Freundschaft. Dabei überraschte weniger, dass zum wiederholten Male ein höherklassiger Vertreter im Landespokal eliminiert werden konnte, sondern die Dramatik des Spielverlaufes.

Bis zur Halbzeit deutete fast nichts auf diesen Werdegang hin, da sich beide Mannschaft in einer intensiven Partie weitgehend neutralisierten und überhaupt keine nennenswerte Chance auf einer der beiden Seiten zuließen. Dies änderte sich mit Wiederanpfiff gewaltig. Nach einem völlig überflüssigem, jedoch glasklaren, Foul an Kevin Prochaska, verwandelte Ingo Steeb den anschließenden Strafstoß sicher zum 1:0 für unsere „Blau-Weißen“. Diese Führung hielt genau zwei Minuten, bis sich die Riesaer auf dem rechten Flügel durchsetzen konnten und Franz Zech in der 54. Minute die Eingabe aus wenigen Metern zum Ausgleich über die Linie beförderte. In der 67. Spielminute agierten die Hausherren vor dem eigenen Strafraum etwas zögerlich, so dass André Köhler den zurück gelegten Ball mit einem fulminanten Fernschuss zur Gästeführung in den Torwinkel knallte. Im Anschluss drängte unsere Elf zwar auf den erneuten Ausgleich, konnte sich jedoch dabei kaum klare Chancen erarbeiten. Dies änderte sich mit etwas Glück sechs Minuten vor Abpfiff, als Patrick Pilz einen langen Einwurf verlängerte und Kevin Prochaska anschließend einen Fuß an den Ball bekam, der wiederum abgefälscht im Tor der Gäste aus der „Nudelstadt“ landete. Der Jubel der Hausherren war kaum verstummt, als in der 89. Minute der eingewechselte Marcus Gensel im Strafraum von den Beinen geholt wurde und der Schiedsrichter erneut auf den Elfmeterpunkt zeigte. Erneut übernahm Ingo Steeb die Verantwortung und verwandelte zur abermaligen und viel umjubelten blau-weißen Führung. Das Momentum lag nunmehr auf Seiten der Heimelf, doch man vermochte es nicht, diese Führung über die Zeit zu bringen. Fast im Gegenzug setzten sich die Gäste erneut energisch und mit viel Zug auf der rechten Seite durch und die scharfe Hereingabe verwandelte diesmal Niklas Pohl in der 90. Minute zum abermaligen Ausgleich. Das sehr intensive Spiel setzte sich in der Verlängerung fort und als man sich eigentlich schon auf den Abpfiff der ersten Hälfte der Nachspielzeit einstellte, erzielte Philipp Schröter im Anschluss an einen Eckball mit starker Technik das 4:3 (104.). Es folgte, was folgen musste. Unsere Elf stieß ein weiteres mal an, Jorma Depke startete einen wunderbaren Flankenlauf und seine abgewehrte Eingabe fiel Marcus Gensel vor die Füße, welcher die Nerven behielt und zum 4:4 einschob (105.). Dies war sodann auch die letzte Aktion in der ersten Verlängerung. In der zweiten Hälfte waren die Hausherren dann die stärkere Mannschaft und der Führung deutlich näher als die Gäste aus Riesa. Dies änderte sich erst in der 115. Minute, als unser Torwart Marcus Herrmann nach einer Notbremse die Rote Karte erhielt. Das Wechselkontingent der Hausherren war erschöpft – also machte sich der bereits angeschlagene Patrick Pilz auf, das heimische Tor fortan zu hüten und parierte den fälligen Freistoß sofort mit einer Fußabwehr. Nunmehr drangen zwangsläufig die Riesaer stärker, deren Übergewicht noch deutlicher ausfallen sollte, als Sebastian Papkalla in der 120. Minute mit Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen wurde. Mit viel Engagement und Kampf brachte Blau-Weiß-Leipzig dieses Unentschieden jedoch bis zum finalen Abpfiff – Elfmeterschießen!! Und nunmehr sollte das letzte Kapitel dieses dramatischen Pokal-Samstag geschrieben werden. Eigentlich unmöglich doch „sehr unkonventionell“ hielt Patrick Pilz tatsächlich den dritten Elfmeter der Gäste. Marcus Gensel konnte kurz darauf mit dem letzten Strafstoß diesen Fight beenden doch er scheiterte am gegnerischen Torwart. Somit ging auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung! Die beiden ersten Schützen trafen jeweils doch der insgesamt siebte Riesaer Elfmeter landete an der Latte. Erneuter Showdown, doch diesmal hämmerte John Reiniger den Ball ins Netz und beendete somit eine unglaubliche Partie. Die erfolgreichen blau-weißen Schützen zuvor waren Ingo Steeb mit seinem dritten Elfer, Marko Arsenijevic, Kilian Stephan, Kevin Prochaska und Tom Leischker. Was folgte war grenzenloser Jubel, Gesänge und immer wieder Kopfschütteln. Es war ein großartiges, begeisterndes Spiel mit einer beeindrucken Vorstellung unserer Mannschaft. Das Tüpfelchen auf dem I setzen heute die Losfeen des Sächsischen Fußballverbandes. In der nächsten Runde geht es gegen die BSG Chemie Leipzig! Leider wurde vom Sächsischen Fußballverband festgelegt, dass wir unser Heimspiel nicht im Stadion der Freundschaft austragen dürfen. Die einzigen Ausweichmöglichkeiten wären das Stadion am Bad im Markranstädt oder die Red Bull Arena gewesen. Wir haben uns dann für einen Heimspieltausch entschieden und spielen dann also am 13.10. um 14.00 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark. Sehr bitte für #DieErste, die sich ein blau-weißes Fußballfest bei uns in Kleinzschocher verdient hätte.

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