Kräuterspirale bauen – Schritt für Schritt Anleitung für den Garten
- Peter Schön
- vor 22 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 53 Minuten

Eine Kräuterspirale ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch eine äußerst praktische Möglichkeit, viele verschiedene Kräuter auf engem Raum anzubauen. Durch die spiralförmige Bauweise entstehen unterschiedliche Klimazonen – von feucht bis trocken, von schattig bis sonnig. So finden mediterrane Kräuter wie Rosmarin genauso ihren Platz wie Petersilie oder Minze.
In dieser Anleitung wird Schritt für Schritt erklärt, wie eine Kräuterspirale angelegt werden kann. Fotos vom Bau und ein begleitendes Video veranschaulichen zusätzlich jeden Arbeitsschritt.
1. Standort wählen & Grundriss abstecken
Der ideale Standort für eine Kräuterspirale ist sonnig und windgeschützt. Die Spirale öffnet sich nach Süden, sodass die oberen, sonnenliebenden Kräuter die beste Wärme erhalten.
Wichtig: Das Wasserbecken sollte am nördlichen, schattigen Ende der Spirale angelegt werden.

2. Mutterboden & Teichbereich vorbereiten
Die Form der Spirale wird mit Pflöcken und Schnur abgesteckt.
Der Mutterboden wird etwa spatentief abgetragen.
Am Fuß der Spirale wird ein Loch von ca. 40 cm Tiefe für das Wasserbecken ausgehoben.

3. Drainage anlegen
Damit sich keine Staunässe bildet, ist eine Drainageschicht aus Kies oder Schotter notwendig.
Am Rand reichen 10 cm Höhe.
In der Mitte, wo die Spirale am höchsten wird, dürfen es bis zu 50 cm sein.

4. Trockenmauer spiralförmig aufbauen
Die Mauer wird aus Natursteinen oder Ziegeln spiralförmig aufgebaut. Dabei gilt:
Unten große Steine, oben kleinere.
Die Mauer leicht nach innen neigen, um Stabilität zu schaffen.
Zwischenräume können mit Kräutern oder Bodendeckern bepflanzt werden, die Insekten und Nützlingen Lebensraum bieten.
Wir haben die Ziegel unserer Wechselbänke verwendet, die wir gerade umbauen. Mit dem Vorschlaghammer wurden die alten Steine zerkleinert. Der alte Mörtel konnte nicht entfernt werden. Dadurch ist die Spirale nicht ganz gleichmäßig geworden – was jedoch keinen Nachteil ist. Unser Verein hat eben Ecken und Kanten.

5. Auffüllen nach Zonen
Die unterschiedlichen Klimazonen entstehen durch die abgestufte Befüllung:
Wasserzone (unten): Mischung aus Gartenerde und Kompost – ideal für Wasserminze oder Brunnenkresse.
Feuchtzone: Gartenerde + Kompost + etwas Sand – perfekt für Petersilie, Minze, Melisse.
Normale Zone: Ausgewogenes Erde-Sand-Kompost-Gemisch – geeignet für Basilikum, Oregano, Estragon.
Trockenzone (oben): Sandige, magere Erde – ideal für Rosmarin, Thymian, Lavendel.

6. Wasserbecken einsetzen
Das Wasserbecken wird in das vorbereitete Loch eingesetzt.
Teichfolie mit einer Sandschicht schützen.
Fertigteicheinsatz oder Folie mit Steinen kaschieren, sodass ein harmonisches Bild entsteht.
Wir haben uns für einen alten Eimer entschieden, den wir gefunden haben. Wenn wir irgendwo gebrauchte Teichfolie finden, bauen wir das Wasserbecken noch mal um.

7. Nachhaltigkeit der Materialien
Die hier gebaute Kräuterspirale ist zu 100 % nachhaltig und ressourcenschonend entstanden:
Steine: aus alten Wechselbänken, die abgerissen wurden.
Sand: aus der ehemaligen Sprunggrube der Kurt-Kresse-Kampfbahn.
Erde: kostenlos vom Nachbarverein TuS Leutzsch.
Kies: vom Papa des Vorsitzenden
Kräuter: aus dem eigenen Garten sowie aus der Gärtnerei Ifland in Markranstädt.
Es mussten keine neuen Materialien gekauft werden – alles wurde wiederverwendet oder gespendet.
8. Setzen lassen & bepflanzen
Nach einem kräftigen Regen setzt sich die Erde. Das geht aber auch mit der Gießkanne. Gegebenenfalls wird etwas Erde nachgefüllt. Danach erfolgt die Bepflanzung – je nach Zone die passenden Kräuter.

Video: Kräuterspirale Schritt für Schritt
Das begleitende Video zeigt alle Arbeitsschritte in Bewegung – vom Ausheben über den Mauerbau bis zur Bepflanzung. Dadurch lässt sich die Kräuterspirale besonders einfach nachbauen.
Fazit: Kräuterspirale selber bauen lohnt sich
Eine Kräuterspirale ist ein ideales Gartenprojekt, das Schönheit, Nutzen und Nachhaltigkeit vereint. Sie sorgt für frische Kräuter direkt vor der Haustür, bietet Lebensraum für Insekten und lässt sich sogar vollständig aus Upcycling-Materialien realisieren.
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